Janssen, A., M. Staab & M.-O. Rödel
In Issues 2025
Janssen_et_al-1721.pdf
Home ranges of Sand Lizards, Lacerta agilis (Squamata: Sauria: Lacertidae), along railway tracks. pp. 240-255 plus Supplementary material.
Abstract. Railway tracks are important novel habitats for Sand Lizards, Lacerta agilis, where they often occur in high densities. However, railways are subject to regular interventions, which might threaten local Sand Lizard populations. To assess possible threats through maintenance and construction, detailed knowledge of how Sand Lizards use habitats along railway tracks is essential. Therefore, we assessed the home ranges of Sand Lizards with radiotelemetry in 2020 and 2021 and determined if home ranges differed between seasons and sexes. We further assessed the present microhabitats including the lizards’ sleeping sites. Our study took place in Brandenburg, Germany. We found that home ranges are smallest in spring and largest in summer but didn’t find significant differences between male and female Sand Lizards. Home range size was best predicted by calendar week, with larger home ranges during warmer seasons. The home range core areas were located directly along the railway track. Sleeping sites were found mostly in the embankment and in the track ballast. The latter was the main sleeping habitat in summer, while in spring and late summer sleeping sites were mainly located in the embankment and at the forest edge. Our study shows that railway tracks and the adjacent embankments with high structural diversity provide all crucial elements for the occurrence of Sand Lizards throughout the year, while exact habitat use varies among seasons. We furthermore provide detailed insights into the use of different microhabitats as hiding and sleeping sites.
Key words. Autocorrelated kernel density estimation, microhabitat, sleeping sites, radiotelemetry.
Zusammenfassung: Bahnstrecken gehören zu den wichtigsten Sekundärlebensräumen der Zauneidechse (Lacerta agilis). Zur Aufrechterhaltung des Bahnbetriebs sind jedoch regelmäßige Eingriffe an Bahnstrecken notwendig, welche eine Gefahr für lokalen Zauneidechsenpopulationen sein können. Um mögliche Bedrohungen durch Instandhaltung und Bauarbeiten einschätzen zu können, sind detaillierte Kenntnisse darüber erforderlich, wie Zauneidechsen ihren Lebensraum entlang von Bahnstrecken nutzen. Daher haben wir in den Jahren 2020 und 2021 die Aktionsräume von Zauneidechsen mit Hilfe von Radiotelemetrie untersucht und festgestellt, ob sich diese zwischen den Jahreszeiten und den Geschlechtern unterscheiden. Zudem haben wir die an Bahnstrecken vorhandenen Mikrohabitate einschließlich der Schlafplätze der Eidechsen untersucht. Die Datenaufnahme wurde in Brandenburg durchgeführt. Im Ergebnis zeigte sich, dass die Aktionsräume von Zauneidechsen im Frühjahr nach der Winterruhe am kleinsten und im Sommer am größten sind. Unterschiede in der Größe der Aktionsräume zwischen Männchen und Weibchen waren nicht signifikant. Die Größe des Aktionsraums ließ sich am besten durch die Kalenderwoche vorhersagen, da in warmen Sommermonaten im Schnitt größere Aktionsräume verzeichnet wurden als im Frühjahr und Spätsommer. Die Kernlebensräume der einzelnen Tiere befanden sich direkt entlang der Bahnlinie. Die meisten Schlafplätze wurden in der Böschung und im Gleisschotter festgestellt. Insbesondere im Sommer stellte der Schotter den meistgenutzten Schlafplatz dar, während sich die Schlafplätze im Frühjahr und Spätsommer hauptsächlich in der Böschung und am Waldrand befanden. Unsere Studie zeigt, dass Bahngleise und die angrenzenden Böschungen eine hohe Strukturvielfalt aufweisen und damit ganzjährig von Zauneidechsen besiedelt werden können, während die genaue Lebensraumnutzung je nach Jahreszeit variiert. Darüber hinaus geben wir detaillierte Einblicke in die Nutzung verschiedener Mikrohabitate als Versteck- und Schlafplätze.
Schlüsselwörter. Autokorrelierte Kerndichteschätzung, Mikrohabitat, Schlafplatz, Radiotelemetrie.